Die Erweiterung der Kinderpsychiatrie auf dem Campus des LKH West in Graz ist als zweigeschossiger, kompakter Baukörper ausformuliert, der leicht versetzt westlich der bestehenden Einrichtung situiert wird. Die Pavillonstruktur des Areals wird mit dem Projekt weitergeschrieben und komplettiert.
Der Entwurf orientiert sich an der Typologie des Bestandsgebäudes, in dem das Thema des geschützen Atriums aufgenommen und neu interpretiert wird. Im EG des Neubaus sind die (halböffentlichen) Funktionsbereiche der Tagesklinik und die Dienst- & Therapieräume angesiedelt. Im OG werden (vom allgemeinen Publikumsverkehr abgeschirmt) die Eltern-Kind und Jugendpatientenbereiche situiert.
Der Zubau ist typologisch als Kammstruktur ausgebildet, in der die einzelnen Funktionsbereiche übersichtlich über eine zentrale, nord-süd gerichtete Achse erschlossen werden.
Dazwischen angeordnete Atrien und begrünte Höfe trennen die einzelnen Bereiche und strukturieren gleichzeitig die natürlich belichtete Erschließung. So entstehen abwechslungsreiche Raumsequenzen, die zu einem genesungsfördernden Raumerlebnis bei gleichzeitig guter Orientierbarkeit beitragen.
Die clusterartig ausformulierten Wohngruppen bilden „Inseln der Ruhe“, mit vielfältigem Bezug zum Freiraum und Ausblick in die umgebende Parklandschaft. Heilende Architektur – das Haus als Weg und Platz.
EU-weiter, offener, 1-stufiger Realisierungswettbewerb, 3. Preis
Graz / AT
KAGes Steiermark
2020
1640 m²
Clemens Kirsch, Sarah Raiger, Werner Scheuringer, Michael Schmidinger
Patricia Bagiensky