Die vorherrschende Dachform im Salzkammergut ist das Satteldach. Die traditionelle, regionale Typologie der Almhütte, des Heuschobers oder des Bootshauses, die als Hauptmerkmal und Funktion ein überstehendes, schützendes Dach aufweist, wird für dieses Projekt in eine zeitgemäße Konstruktion und Form überführt.
Somit wird das Infrastrukturprojekt „Talstation“ bestmöglich in die natürliche Umgebung eingebettet. Die gestalt- und sinngebende Hülle bilden ineinander verzahnte, mit dem natürlichen Gelände ansteigende flach geneigte Satteldächer.
Die funktionale Komposition weist einen eigenständigen, hohen Wiedererkennungswert auf und wird so zur sensiblen „horizontalen Landmark“ für Besucher und Betreiber.
Über einen witterungsgeschützten Vorplatz betritt man das vollverglaste Foyer mit Anbindung an Kassa, Shop, Ausstellungsbereich und Restaurant mit Panoramaterrasse im Obergeschoß. Die Situierung erfolgt so, daß die Besucherströme (Abreisende, Ankommende) sinnvoll entflochten werden können. Die querende Straße ist als niveaugleiche „Begegnungszone“ angedacht, um so die fußläufige Verbindung zwischen Schiffstation und Talstation zu verbessern.
Unbehandelte, natürliche Oberflächen prägen die Anmutung und verweisen so diskret auf die Nutzung als Infrastrukturgebäude: Die Massiv- Bauteile werden in sandgestrahltem Sichtbeton ausgeführt. Raumhohe Verglasungen bilden die äußeren Raumabschlüsse. Vorgehängte, stehende Lärchenholzlamellen bieten zusätzlichen Sicht- und Sonnenschutz.
offener Wettbewerb
St. Wolfgang am Wolfgangsee, AT
Salzkammergutbahn GmbH
2019
ca. 2250 m²
Niedrigstenergiestandard
Werkraum Ingenieure
Clemens Kirsch, Eda Akyürek, Nina Millet